Blog Serie
Inhalt:
Teil 3 NAS - allg. Informationen
Teil 4.3 Betriebskosten / Verbrauch
Teil 4.4 Inbetriebnahme / 1. Eindruck
Teil 4.5 Benutzer und Ordner (NAS)
Teil 5 Virtualisierung - mein Projekt
Teil 5.1 Virtualisierung Homematic/Raspberrymatic
Teil 5.2 Virtualisierung ioBroker
Teil 7 Mosquitto nativ auf Synology DS....
Teil 3 NAS - allg. Informationen
Begriffserklärung
NAS steht für Network Attached Storage, zu Deutsch: An ein Netzwerk angebundener Speicher
Der Vorteil gegenüber einer lokalen Speicherung liegt auf der Hand. Die gespeicherten Daten sind für jeden Nutzer / Rechner mit den nötigen Zugriffsrechten im lokalen Netzwerk verfügbar. Durch den Siegeszug des Internet wurde die Datenverfügbarkeit weltweit (über Internetzugriff) möglich.
Globalplayer in der Wirtschaft und Industrie wären heute kaum noch handlungsfähig, würde man sich die Möglichkeiten dieser Technik als nicht mehr vorhanden vorstellen.
3.1 USBtoNetwork-Server
Doch konzentrieren wir uns auf den Privatbereich, wo das zentrale Speichern von Daten, abgesehen von früher eigens aufgesetzten Rechnern (Daten-Server), durch die Entwicklung der USBtoNetwork-Server einen enormen Schub erfuhr.
Im Unterschied zum USBtoNetwork-Adapter (der einen USB-Anschluß in einen Netzwerkanschluß umwandelt -nicht verwechseln !), stellt der USBtoNetwork-Server die Geräte am USB-Anschluß im Netzwerk zur Verfügung.
Diese Server gibt es in unzähligen Varianten als Tischgeräte oder für die Hutschiene, mit einem oder mehreren Anschlüssen.
siehe auch:
In der Regel verfügen diese Geräte aber nur über sehr rudimentäre Kontrollmöglichkeiten. So kann in der Regel für eine angeschlossene Festplatte nur der Zugriff per Username / Passwort geschützt werden. Eine Verwaltung unter anderem von Schreib- / Leserechten wird man meist vergeblich suchen.
Eine Datensicherung mit dieser Technik auf einer angeschlossenen Festplatte ist eine der kostengünstigsten Lösungen auf dem Markt. Die Server-Geräte gibt es je nach Hersteller und Anzahl der Schnittstellen schon deutlich unter 100 Euro (Neupreis) und 1TB-USB-Festplatten gibt es ab ca. 50 Euro.
Tip:
Wer diese Backup-Lösung einsetzt, sollte aber mindestens 2 Festplatten im Wechsel für seine Datensicherung einsetzen. (1 Medium = kein Medium) .Oder man nutzt diese Lösung zum zentralen Speichern. Dann sollte es aber unabdingbar sein, deren Inhalt regelmäßig zusätzlich zu sichern! Je kürzer dabei das Sicherungsintervall gewählt wird, desto sicherer sind die Daten.
3.2 NAS-Server
NAS-Server sind zunächst einmal Gehäuse mit einer Stromversorgung (ggf. auch als externes Steckernetzteil), einem kleinen Rechnerboard, Schnittstellen (USB, Netzwerk, ggf. weitere) und Einbauplätzen für 1 oder mehrere Festplatten.
Unbedingt beachten:
Viele NAS-Systeme werden entweder ohne Festplatten oder in unterschiedlichen Ausbaustufen (Festplattengröße, Speicherausbau, Netzwerkgeschwindigkeiten) angeboten.
--> Achtet also beim Kauf nicht nur auf den Preis.
3.2.1 Systeme mit 1 Festplattenplatz
Sie bieten oft nur wenige Zusatzfunktionen und sind annähernd der unter 3.1 beschriebenen Funktionalitäten gleichzusetzen. Hinzu kommen in der Regel noch nutzerabhängige Schreib-/Leserechte.
Bei namhaften Herstellern wird gerne Cloudspeicher mit vermarktet, der z.B. zur Spiegelung der Festplatte genutzt wird. Das heißt, auf die Platte geschriebene Daten werden im Hintergrund exakt als Abbild in die Cloud geschrieben. Vorteil: So ist die Festplatte im Falle eines Defektes datentechnisch leicht wieder herstellbar. Nachteil: Man muß seine Daten einem Cloudanbieter anvertrauen.
Ohne Cloudspiegelung ist unbedingt eine Sicherung z.B. auf eine USB-Festplatte einzuplanen!
Sonstige Feature variieren je nach Anbieter
3.2.2 Systeme mit 2 oder mehr Festplattenplätzen
Hier wird es technisch richtig interessant und man sollte die Bereitschaft mitbringen, sich etwas tiefer mit der Materie NAS und Datensicherheit zu beschäftigen.
Neben meist besseren techn. Daten (Datendurchsatz, Prozessor ...) bringen diese Geräte mehr Anwendungen und vor Allem die RAID-Funktionalität mit.
Was ist ein RAID ?
Ein RAID-Controler verwaltet die Festplatten je nach eingestelltem Raid-Level.
Die am häufigesten und gebräuchlichsten enthaltenen Level sind (simpelst beschrieben):
- RAID 0 : Kombination von 2 Festplatten zu 1 Volume (1 Platte), bringt Geschwindigkeit, aber keine Sicherheit
- RAID 1: Mirroring (Daten-Spiegelung) , die 2. Festplatte ist ein Abbild der 1. Fällt 1 Platte aus, so kann sie (in der Regel) "on the Flow", also im laufenden Betrieb, einfach ersetzt werden und der Raid-Controler erstellt auf der neuen Platte automatisch wieder ein aktuelles Abbild der verbliebenen Festplatte
- RAID 5: kombiniert den Geschwindigkeitsgewinn von RAID 0 (lesend) mit einer Paritätsüberwachung. Letztere sorgt dafür, dass auch bei mehr als 2 Platten eine defekte Platte identifiziert, ersetzt und wiederhergestellt werden kann.
Mehr Details und alle Raid-Level findet Ihr z.B. hier beschrieben:
Egal für welchen RAID-Level Ihr Euch entscheidet:
Ein RAID ersetzt keine (zusätzliche) Datensicherung!
Geht der Raid-Controler defekt sind die Daten in der Regel nicht mehr verwendbar!
Ob man die Datensicherung einfach auf eine USB-Platte schreibt, eine Cloudlösung zur Sicherung hernimmt oder auf ein 2. (idealerweise örtlich getrennt stehendes) NAS sichert bleibt dem eigenen Gusto überlassen.
Meine beiden ersten NAS waren 2 Festplatten-Geräte wie z.B. dieses:
Achtet beim Preisvergleich auf den Festplattenausbau!
Als nun Anfang 2023 für mich mal wieder ein alterungsbedingter Austausch der Festplatten anstand, war ich am überlegen, wirklich nur die Platten zu erneuern. Jedoch fragte ich mich, wie lange die Hardware noch mitmachen würde. Meine NAS laufen 24/7 *.
Also begann ich mich mal über aktuelle NAS-Geräte zu informieren und griff auch auf die Erfahrungen der Forumsuser zurück.
Die Entscheidung fiel auf ein erweiterbares 4-Bay-NAS (also max. 4 Festplatten im Grundgehäuse). Details dazu folgen im nächsten Teil.
Platzhirsche am Markt - zumindest im Consumerbereich - sind in dieser Klasse QNAP und Synology. Der Funktionsumfang erschlägt auf den ersten Blick. Natürlich bewegen sich diese Geräte auch in einer etwas höheren Preispanne. Mein Grundgerät kostete rund 600 Euro ohne Festplatten und Speichererweiterung.
Der Lohn der Investition ist ein NAS, was keine Wünsche offen lässt.
Mit meinen 2-BAY Systemen beschränkte sich die Nutzung mehr oder weniger auf zentrale Datenspeicherung (von mir und meinen Familienmitgliedern). Soviel sei an dieser Stelle schon verraten für alle, die nun Lust auf mehr bekommen haben:
Videokameraverwaltung, virtuelle Computer (auf meinem jetzigen 4-Bay-NAS laufen Homematic (1x produktiv und 1x als Testzentrale) und ioBroker) sind nur ein ganz kleiner Teil der neuen Möglichkeiten, die mir die Investition eröffnet hat.
Doch wie schon erwähnt geht es darum im nächsten Teil dieser Blog-Serie.
Hier noch nützliche Links zum Thema:
* 24/7 = 24 Stunden an 7 Tagen die Woche, also rund um die Uhr
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©2023 Stefan K. (alias 66er), smarthome-forum.eu
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