Im UNI sind die beiden Schaltausgänge mit Optokopplern TLP172GM realisiert:
Der Hersteller Toshiba nennt diese Bauteile „photo relay“:
(Quellenangabe: Datenblatt der Fa. Toshiba)
Zwei MOSFET mit optisch empfindlichem Gate sind in Serie geschaltet, eine LED aktiviert diese. Die Daten sagen uns: Strom im on-Zustand max. 110mA, max. Spannung im off-Zustand 280V (empfohlen, Grenzwert bei 350V), Verlustleistung max. 300mW, R(on) max. 35 Ohm. Das sind ordentliche Werte. Parallel zu den beiden Ausgängen der Optokoppler wurden zwei Suppressordioden (TVS) angeordnet, die die Optokoppler vor Überspannungen schützen sollen. (Gegen zu hohe Ströme schützen die TVS natürlich nicht, auch nicht gegen zu hohe Verlustleistung der Optokoppler.)
Diese Suppressordioden (D7/D8, SMD-Bezeichung YP) haben (leider!) eine Nennspannung von 36V. Das wollte ich zunächst nicht glauben und habe die Teile mit meinem Kennlinienschreiber „unter Spannung“ gesetzt:
(Horizontaler Maßstab: 5V/div.)
In entgegengesetzter Polarität:
(Gleicher Maßstab)
Man erkennt, daß die TVS bei rd. 38V leiten!
Hier noch ein Foto der Meßanordnung:
Was heißt das für uns als Anwender des Shelly UNI? Wir werden „ausgebremst“, können die Leistung, die die Optokoppler bieten, nicht ausnutzen! Nicht mal der Betrieb an 48V, wozu ich noch „Kleinspannung“ sage, ist möglich. Die Optokoppler wären sogar für die Schaltung eines kleinen Schützes mit 230V AC-Spule durchaus geeignet - wären da nicht die Schutzabstände! Wie man aus den beiden Fotos von Vorder- und Rückseite des UNI erkennen kann, wurden (ohne Not!) keine ausreichenden Abstände eingehalten. Eigentlich schade…