Shelly an Bewegungsmelder anschliessen - einfache Lösung ohne Relays

  • Shelly 1 (und andere Shellys) hat Probleme mit bestimmten Bewegungsmeldern und das Forum ist voll damit. Ursache ist die Eingangslogik des Shelly. Bei Bewegungsmeldern mit elektronischem Ausgang (statt Relais) ist die Ausgangsspannung entweder 0 oder 220 Volt, Gleiches gilt bei Relay-Ausgang, wenn eine Last (Lampe) angeschlossen ist. Beide Spannungen erkennt der Shelly als "ein" und schaltet nie aus.

    Lösung: Widerstand von 150 - 940 kOhm vor den Anschluss SW schalten. Andere Werte funktionieren möglicherweise, habe ich aber nicht getestet. Niedrigere Werte könnten wegen der erhöhten Leistung Probleme machen (Erwärmung). Höhere Widerstands-Werte habe ich nicht getestet, weil dann vielleicht kapazitive Einstreungen Ärger machen könnten.

    Kochrezept:

    1. Widerstand 150k / 470k besorgen. Gut wäre mindestens 1/4 Watt, weniger geht auch - dann besser 470k verwenden.

    2. Widerstand zwischen SW und N legen - Shelly sollte auf "aus" stehen.

    3. Widerstand zwischen SW und L legen - Shelly sollte auf "an" gehen.

    4. Wenn 2 und 3 ok, dann Widerstand mit gekürztem Anschluß an die Steuerleitung von Bewegungsmelder löten. Mit Schrumpfschlauch überziehen und an die Klemme SW anschliessen. Alternativ geht natürlich auch Klemme.

    5. Testen.

    Das hat bei mir mit Shelly 1 Version 3 mehrmals problemlos geklappt und gefällt mir jedenfalls besser, als ein zusätzliches Relay.

    Sollte es bei jemandem nicht klappen, bitte ich um Mitteilung. Schön wäre dann die Angabe der am Anschluß SW mit Multimeter gemessenen Spannungen bei den Tests unter 2 und 3. Bei mir ergeben sich Werte von 100-120 V und 229-227 V, je nach Widerstand. Interessant wären dann auch die zugehörigen Gleichspannungen.

    Im Prinzip basiert die Lösung auf Messungen mit einem einfachen Multimeter und Vermutungen über die interne Schaltung am Eingang des Shelly, sowie zahlreichen Tests. Streng genommen ist das "Gebastel", obwohl es problemlos funktioniert. Ideal wäre, konkrete Informationen über diese Schaltung zu kennen. Vielleicht kann die Foren-Administration mit ihren Kontakten helfen?

    Danke schon mal für jedes Feedback.

    Grüße,

    Erich

  • Willkommen im Club der Bastler und danke für Deinen Beitrag, bukowski !

    Sehr ähnliches findet sich hier. Dort ist auch ein Link zum besseren Verständnis der Innenschaltung und des Schaltprinzips der meisten Shellies. Mir erscheint der Widerstandswert reichlich hoch - habe beim eruieren zum Leckmelder kleinere Werte registriert. Werde Deinem Vorschlag nachgehen und Messwerte beitragen!

    „Habt Geduld. Alle Dinge sind schwierig, bevor sie einfach werden!“ (aus Frankreich)

    „Nothing in life is to be feared, it is only to be understood.“ (Marie Curie, 1867-1934)

    „Es reicht nicht“, rief Schiller, „Gedankenfreiheit zu fordern, man muß auch denken können, sonst fordert man Gedankenlosigkeitsfreiheit und die ist die Freiheit zur Dummheit, welche wiederum die schlimmste Unfreiheit überhaupt ist!“
    (Aus „Besuch aus Weimar“ von Gert Heidenreich, Schriftsteller, *1944 in Eberswalde)

  • [Kochrezept…]

    2. Widerstand zwischen SW und N legen - Shelly sollte auf "aus" stehen.

    3. Widerstand zwischen SW und L legen - Shelly sollte auf "an" gehen.

    […]

    Kann es sein, bukowski , daß im zitierten Teil des „Kochrezepts“ versehentlich L und N vertauscht wurden? Oder sprichst Du von den Klemmenbezeichnungen des Shelly, während Phase und Neutralleiter umgekehrt angeschlossen wurden?

    Hintergrund meiner Frage ist, daß der Vorschlag nur dann funktionieren kann, wenn man das Schalten über den Gleichstrom (etwa 34 mikroAmpère), der aus Klemme L nach SW fließt, unterbindet. Das gelingt sicher mit einem Widerstand größer 100kOhm.

    Schalten kann der Shelly in diesem Fall nur noch über die negative Halbwelle des Stroms von Klemme L über die interne Beschaltung des Shelly mit 2 Dioden Kathode zur Klemme SW und weiter über die Aussenbeschaltung mit dem Zusatzwiderstand über den Schaltausgang des BWM zum Neutralleiter. In der Skizze wird das deutlicher:

    pasted-from-clipboard.jpg

    Mit R(x), dem „Bukowski-Widerstand“ (wenn ich den mal so bezeichnen darf), wird verhindert, daß ein Strom größer 16mikroA aus Klemme SW und die Last des BWM (üblicherweise ein Leuchtmittel) nach L fließt - denn sonst würde der Shelly aktiviert. Geschaltet wird mit der negativen Halbwelle des Stroms, der über den Schaltkontakt des BWM nach N fließt.

    Weil wir hier eine höhere treibende Spannung haben, als beim Schalten mit Gleichstrom von SW nach Klemme L, nämlich etwa 120V AC(eff) (wegen Nutzung nur einer Halbwelle) sind auch höhere Widerstände im Strompfad möglich. Mit welchem Strom der Shelly sicher in obigem Schaltbild schaltet, muß ich noch eruieren. Messungen am Sonntag sind mir allerdings zuwider… :saint:

    Übrigens hat der Widerstand IM Shelly zur Klemme SW (siehe Skizze) einen Wert von 47 kOhm.

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  • Kann es sein, bukowski , daß im zitierten Teil des „Kochrezepts“ versehentlich L und N vertauscht wurden? Oder sprichst Du von den Klemmenbezeichnungen des Shelly, während Phase und Neutralleiter umgekehrt angeschlossen wurden?

    Die Anschlüsse selbst sind kaum verdächtig, weil der Shelly ja keine Referenz hat, um Neutral und Phase zu unterscheiden. Kann eher sein, daß ich nicht aufgepasst habe oder ich für die Rest-Meldungen die Links irgendwann vertauscht habe. Sollte jedenfalls keinen großen Unterschied machen, hoffe ich.

    Für Dein Feedback vielen Dank, vor allem für das Schaltbild. Irgend sowas war ja zu erwarten, aber wenn man es schwarz auf weiß hat, ist das immer besser. Darf ich fragen, von woher Du das Schaltbild hast?

    Ansonsten mache ich jetzt auch Schluß für heute und werde mir in der Glotze anschauen, wie sich die Radrennfahrer über die Berge quälen.

    Grüße,

    Erich

  • Darf ich fragen, von woher Du das Schaltbild hast?

    Danke für Deine Rückmeldung, Erich bukowski ! Das Schaltbild habe ich mittels Lupe und Ohmmeter an einem Shelly 1 abgenommen. Natürlich nur den Schaltungsteil, der von Klemme SW zum ESP8266 führt - und die Stromversorgung.

    Viel Spaß bei der Tour! 8)

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