Vorschläge zur Smart-Home umsetzung mittels Shelly im Rahmen einer Kernsanierung

  • Liebe Shelly Community,

    ich habe gefühlt seit Jahren nicht mehr in einem Forum geschrieben. Aber ich weiß das sich hier das geballte Wissen zum Thema Smart-Home, Shelly und home Automation befindet.

    Wir sind aktuell dabei unser Einfamilienhaus zu kernsanieren. Hier ist also aktuell alles im "Rohbauzustand". Die Leitungen für Kabel und Schalter sind zum großteil geschlitzt aber noch keine Kabel etc verlegt. Im Wohn-Küche-Essbereich habe ich einen Lichtplaner der über "Casambi-app" und Relais die "Lichtsteuerung" quasi smart macht.

    Im ganzen restlichen Haus ist bisher nichts in form von KNX oder anderen Smart-Systemen geplant.

    Ich bin selbst sehr IT-Interessiert und habe mir auch meinen ersten Home Assistant Server auf einem RPI4 eingerichtet den ich gerne in dem neuen Haus für eine gewisse Home-Automation benutzen würde.

    Da das Lineup von Shelly jedoch inzwischen sehr groß ist und wir ja aktuell im "Rohbauzustand" sind und somit noch alle optionen offen stehen würde ich gerne mal wissen was Ihr "Profis" mir empfehlen würdet wie ich am besten meine "Smart-Home" Planung umsetze.

    Macht es zum Beispiel mehr Sinn mit Shelly Pro (also Zentral) zu arbeiten, wenn ja wie genau sollte man dies umsetzen - muss zu meiner schande gestehen das ich mir nicht sicher bin ob ich verstanden habe wie Shelly Pro überhaupt funktioniert??? - Ich war der Ansicht, dass die Kabel die zum "Sicherungskasten" gehen hier quasi in den Shelly Pro gehen und diese somit smart umfunktionieren, statt das man hinter jede "buchse" einen shelly klemmen muss. Insbesondere wenn ein Shelly Pro gleich mehrere Schalter/Steckdosen ansteuern kann, könnte es ja sinnvoll und evtl auch günstiger sein das ganze auf diese weise zu steuern.

    Natürlich müsst ihr, damit ihr mich beraten könnt auch wissen was ich vor habe also hier einmal stichpunktartig zusammengefasst - Es muss nicht jeder Schalter und jede Steckdose im Haus smart sein aber folgende Sachen habe ich vor:

    1. Alle Rolläden im Haus sollen smart steuerbar/programmierbar/miteinander in szenen etc kombinierbar sein. -> soweit meine recherche ergbit heißt dies hinter jeden Rolladen-Schalter einen Shelly 2.5??? - oder gibt es hier eine bessere Lösung???

    2. Lichtplanung im Küche-Wohn-Essbereich wie gesagt über Casambi-app und programmierbare Lichtschalter -> hier somit eher kein shelly nötig es sei denn einer sieht da einen Nutzen drin?

    3. Lichter im Flur/Treppenhaus/Keller/Waschraum/Ankleidezimmer sollen durch einen Bewegungsmelder automatisch angehen wenn einer da lang geht und solange sich jemand in dem Raum aufhält. - >wie setze ich das am besten um?

    4. Schaltung ganzer Szenen unterschiedlicher aktoren mit einem Schalter: z.B. im Schlafzimmer gibt es 2 Deckenleuchten plus 2x Nachttischlampe(an steckdose). Ich würde gerne mit einem Lichtschalter alle diese Lichter einschalten können und dann beim Kommando: "Alexa gute nacht" alle Lichter + TV aus und rolläden runter. Zudem wären Dimmbare Lichter im Schlafzimmer praktisch -> wie setze ich das am besten um???

    Sorry für die vielen Fragen, ich hoffe Ihr könnt mir weiterhelfen.

    Danke schonmal für alle die sich bemühen. Wenn ihr Fotos oder weitere Infos braucht einfach fragen.

    LG Timur

  • Hmm, also wenn Du schon das Haus kernsanierst, dann würde ich das Ganze so auslegen, dass die ganze Elektrik, Leitungsführung und Steuerung zentral in (bzw. zu) einem grossen Sicherungs-/Verteilerschrank gemacht wird. Jetzt kannst Du noch easy dafür sorgen, dass Leer-Rohre genügend Durchmesser für all die nötigen Leitungen/Adern haben und auch gleich ein paar Leer-Rohre mehr einbauen. Später, wenn alles verputzt/tapeziert/gemalt ist, wird das nie mehr so einfach möglich sein, wie jetzt.

    Zu jeder vorgesehenen Lampenstelle und jedem vorgesehenen Rolladen würde ich heute vom Verteiler direkt ein mindestens 5-adriges Kabel ziehen lassen, unabhängig davon, ob Du jetzt (schon) alle Adern davon brauchst. Später einziehen / nachrüsten ist immer doof und der kleine Aufpreis ist zum jetzigen Kernsanierungs-Zeitpunkt absolut zu vernachlässigen.

    Zu allen Schaltern (für Licht, Rolläden, usw.) und Sensoren/Bewegungsmeldern würde ich vom Verteiler entweder Leitungen mit mindestens "Anzahl Knöpfe (bzw. Sensor-Bereiche) + 3" Adern ziehen lassen, allenfalls noch ein paar extra Adern als Reserve. Besser nimmst Du aber gleich ein Bus-System (KNX mit Extra Bus-Kabel oder halt DALI mit 5-adrigem normalem Kabel), dann brauchst Du nicht für jeden Knopf/Bereich eine extra Ader

    Der Vorteil einer solchen Lösung ist, dass Du dann in der "Zentrale" auch in Zukunft sehr einfach und flexibel bist. Du kannst dort nach deinem Gusto dann Tast-Relais, Dimm-Relais, Rolladen-Relais, Shelly Pros, Casambi, KNX-Aktoren, Loxone, DALI, oder was auch immer Du lustig bist an Smart Home Komponenten verbauen. Auch kannst Du so bei Bedarf in der Zentrale später easy das Smart-Home-System wechseln, defekte Aktoren austauschen, Schaltaktoren durch Dimmaktoren ersetzen, usw. Zu Beginn kannst Du natürlich auch auf den ganzen Smart-Home-Kram verzichten und die Schalter und die Lampen/Rolläden – in der Zentrale ! – fest verdrahten; also quasi so, wie man es früher mit gewöhnlichen Schaltern gemacht hat, einfach der "Verbindungspunkt" zwischen den Lampen/Rolläden und den Schaltern ist halt nicht mehr wie früher hinter den jeweiligen Schaltern, sondern der Verbindungspunkt befindet sich dann im zentralen Schaltkasten.

    Zu Deinen Fragen:

    1. Besser fände ich – auch im Hinblick auf die Szenengeschichten – ein zentral aufgebautes System, wo die ganzen Schalter unabhängig von den ganzen Lampenstellen/Rolläden zur zentralen Verteilung vedrahtet werden. Das "Mapping" von den Schaltern zu den Lampen/Rolläden kannst Du dann wie oben beschrieben in der Zentrale vornehmen. Wenn Dir das ganze KNX-Thema im Moment noch zu gross/aufwändig erscheint, dann lass den Elektriker in der "Zentrale" die Sache im Moment halt als normale Schalter/-taster verdrahten.

    2. Nimm am Besten gleich KNX. Oder schau wenigstens, dass die Casambi-Komponenten alles schon richtige DALI-Komponenten (und nix Casambi-proprietäres) sind. So hast Du beim Licht wenigstens später keinen "Vendor-Lock-In" wegen proprietären Systemen. Schau vielleicht auch darauf, dass dein Lichtplaner nicht wild irgendwelche Komponenten in Küche/Wohn-/Esszimmer-Decke und -Dosen verbaut, sondern hol ihn bezüglich einer zentralen Lösung gleich mit ins Boot.

    3. Mit KNX (oder DALI) wärst du da sehr flexibel. Insbesondere musst Du dann nicht an den einzelnen Bewegungsmeldern/Sensoren schrauben, um Einstellungen vorzunehmen, sondern kannst das via Software relativ easy vom Schreibtisch aus erledigen.

    4. Ich denke über ein übergeordnetes System (wie z.B. Home Assistant oder andere Lösungen) dürfte das am flexibelsten umzusetzen sein. Mit übergeordnetem System plus zentrale Verdrahtung bist Du dann sogar quasi "doppelt flexibel".

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