Shelly Vintage geschlachtet - Ursache der Ausfälle

  • Unser Kollege VScheli hat mir eine seiner defekten Shelly Vintage zukommen lassen - sie sollte forensisch durchleuchtet werden. Die Zerlegung ist (natürlich) nicht reversibel:

    Man trennt den Sockel vom Glaskörper:

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    Die Elektronik besteht aus zwei Leiterplatten:

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    Die „weiße“ Leiterplatte enthält die Stromversorgung (SM7035P) und das IC zur Ansteuerung der Lampe (SM2123EG, Dual channel dimmable LED linear constant current controller); die grüne LP den ESP8266 und das Flash-Memory:

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    Das Prozessor-Board ist mit genau vier Lötpads mit dem Stromversorgungs-Board verbunden: PWM1, PWM2, 3,3V und GND. Daher ist der Prozessor leicht in Betrieb zu nehmen. Aber dazu später mehr…

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    Die Netzspannung wird über einen Sicherungswiderstand (im Sockel) einem Brückengleichrichter zugeführt. Dann folgt der Gleichstrom-Zwischenkreis mit 2 HV-Elkos und der üblichen Drossel. Anschließend die Standard-Schaltung des SM7035P, bekannt von mehreren Shelly-Aktoren der Generation 1. Allerdings ist der Step-Down-Converter hier mit 3,3V Ausgangsspannung ausgelegt, denn Relais müssen nicht getrieben werden.

    Hier der in Schrumpfschlauch eingepackte Sicherungswiderstand:

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    Wie bereits erwähnt - der Prozessor war leicht auf Funktion zu überprüfen: 2 Drähte angelötet und 3,3V angelegt. Und schon erschien diese gute Nachricht auf dem Tablet:

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    Der Shelly Vintage war im AP-Modus!

    Jetzt geht es zur Fehlersuche: Weshalb funktionierte der Shelly nicht? Aber das folgt im nächsten Beitrag, weil ich hier keine Fotos mehr anfügen darf…

    „Habt Geduld. Alle Dinge sind schwierig, bevor sie einfach werden!“ (aus Frankreich)

    „Nothing in life is to be feared, it is only to be understood.“ (Marie Curie, 1867-1934)

    „Es reicht nicht“, rief Schiller, „Gedankenfreiheit zu fordern, man muß auch denken können, sonst fordert man Gedankenlosigkeitsfreiheit und die ist die Freiheit zur Dummheit, welche wiederum die schlimmste Unfreiheit überhaupt ist!“
    (Aus „Besuch aus Weimar“ von Gert Heidenreich, Schriftsteller, *1944 in Eberswalde)

    5 Mal editiert, zuletzt von thgoebel (18. April 2023 um 20:36)

  • Also weiter…

    Zunächst ein Blick auf die WebUI des Vintage (nacktes Prozessorboard, keine Elektronik angeschlossen):

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    Man erkennt, daß der Vintage die Leistung nicht misst, sondern berechnet! Wäre auch sonst zu aufwendig gewesen…

    Ein Blick auf den Siebkondensator der 3,3V-Schiene, ein 470μF/10V-Typ, läßt übles vermuten:

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    Der Kondensator hat „dicke Backen“ und seinen Dichtungsstöpsel herausgedrückt!

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    Das ist der Grund des Ausfalls: Netzteil defekt, weil der Elko fehlerhaft ist. Seine Werte: 38μF @ 100Hz., ESR 1,16 (das ist miserabel).

    Man kann spekulieren, ob die Ausfälle, die hier im Forum berichtet wurden, ALLE diese Ursache hatten. Die Wahrscheinlichkeit ist gegeben, denn die Wärmebelastung im engen Sockel wird hoch sein. Natürlich kann man Shelly Vintage nicht reparieren, weil man das Gehäuse nicht zerstörungsfrei öffnen kann. Werde dennoch versuchen, die Lampe wieder zum leuchten zu bringen - einfach, um sicherzustellen, daß der Elko das einzige defekte Bauteil war..

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  • Danke, Stefan! Das mache ich schon lange so: Aufteilung auf zwei Posts, wenn ich mehr als 10 Fotos habe. Stört ja nicht weiter…

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  • Meine Krämerseele überlegt jetzt pausenlos, was man mit den vielen schönen Prozessor-Boards anstellen könnte, die in den Vintage-Lampen stecken und auf dem Schrott landen ;(

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  • Nach 2 Ausfällen habe ich noch eine neue Vintage ST64 rumliegen.

    Thomas gut gemacht :thumbup:

    Die Vermutung, zu hohe Temp. ist korrekt, der Sockel wird richtig warm.

    Wenn man noch Keramikfassumgen hat, ok..bei den einfachen in Kunststoff wird es schwierig.

    VG Rolf

    (Wer einen Tippfehler findet, darf den gerne behalten :saint:)

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