Mit dem Shelly (plus) 1 Mini geht es los - nach einer Vorbemerkung: Die Bezeichnung für die „Minis“ scheint mir etwas sperrig zu sein. Das „plus“ wäre IMHO verzichtbar, weil es keine Shellies der Generation 1 als „Mini“ gibt und auch nie geben wird. Daher nenne ich die Teile im folgenden „Shelly 1 mini“. Analog auch die beiden anderen Minis.
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Ein Blick mit der Schieblehre in der Hand offenbart, daß die Abstände zwischen dem potentialfreien Relaiskontakt und der Rest der Elektronik zu klein bemessen sind, um eine SELV-Konformität zu erreichen. Dies schreibt der Hersteller auch in der Spezifikation des Geräts. Eine Gegebenheit die den sehr kleinen Abmessungen des Shelly geschuldet ist.
Links oben die WLAN/BT-Antenne, darunter der Prozessor (ESP32-C3, FH4P3L7780).
Rechts oben der Step-Down-Converter für die 12V-Schiene. Wie bei fast allen Shellies der Generation 2 wird hier ein BP2522 genutzt.
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Auf der Oberseite zeigen sich das Relais („Inkognito“, weil mit der Beschriftung nach unten eingebaut), die zwei HV-Elkos (blau, je 3,3μF/400V, Hersteller AISHI) und der NV-Elko (braun, 330μF/16V, Hersteller Yongming). Darunter der übliche VDR (blaue Scheibe) und die Geräte-Sicherung (Picofuse 500mA träge) in beige.
Weitere Erkenntnisse sind erst nach Auslöten der Relais-Subleiterplatte möglich:
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Das Relais. Hongfa HF32FA-G 012-HSL1. Das Datenblatt: https://www.maluska.de/wp-content/uploads/hf32fa-g.pdf
Das Relais ist spezifiziert für 240V AC, 10A. 1 Million mechanische Schaltspiele und 15.000 Schaltspiele bei Nennstrom (ohmsche Last). Übrigens sind die gleichen Relais im Shelly 2.5 und Shelly plus 2PM verbaut.
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Vom Relais verdeckt ist normalerweise der zweite Step Down Converter für die 3,3V-Schiene (6 Pin SMD, S478cV3). Auch dieser IC ist üblicherweise in allen Generation 2 Aktoren zu finden. Weitere Schaltungsteile unter dem Relais besorgen die prozessorgerechte Aufbereitung des Schaltsignals an Klemme SW. Auch diese Schaltung ist Standard in fast allen Shelly Aktoren.
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Die Unterseite der Leiterplatte zeigt bei ausgelötetem Relais die speziellen Ausbildung der Leiterbahnen zum Relais: Hier gibt es eine „Rille“, die mit Zinn aufgefüllt wird.
Nun die Meßwerte zur Stromaufnahme:
Betrieb mit 24V DC (Plus an Klemme N, Minus/GND an Klemme L):
Relais aus, ECO aus: 18,3mA, 439mW
Relais aus, ECO ein: 17,8mA, 427mW
Relais ein, ECO aus: 30,1mA, 722mW
Relais ein, ECO ein: 29,4mA, 706mW
Die Variation von AP, BT und MTTQ ist nicht relevant - die Unterschiede in der Stromaufnahme sind marginal.
Für die Bestimmung der Leistungsaufnahme bei Netzspannung hat sich die Messung mit Gleichspannung als „Goldstandard“ erwiesen: Eine direkte Messung des Betriebsstrom (AC) ist wegen des hohen Crest-Faktors fehlerhaft. Daher wird mit einer Gleichspannung gemessen, die dem Scheitelwert der Netzspannung entspricht: 340V DC.
Die Werte:
Relais aus, ECO aus: 1,6mA, 544mW
Relais aus, ECO ein: 1,5mA, 510mW
Relais ein, ECO aus: 2,4mA, 816mW
Relais ein, ECO ein: 2,34mA, 796mW
In Kürze folgen die Teardowns von Shelly PM mini und Shelly 1PM mini…