Vor einigen Tagen kam mein Shelly plus 0-10V Dimmer an:
Bemerkens- und lobenswert ist, daß auf vermeidbaren Kunststoff bei der Verpackung verzichtet wurde! Die Passform in der Schachtel besteht jetzt aus Papier:
Öffnet man das Gehäuse, sieht man eine „übersichtliche“ Anordnung von Bauteilen:
Vieles kommt uns von Generation 2 Shellies bekannt vor: Die beiden Step-Down-Regler für 12V und 3,3V sind Standard. Eine Picofuse 500mA (träge), der übliche VDR und zwei 3,3µF/400V-Elkos (in gelb). Der Siebelko für die 12V-Schiene ist ein 330µF/16V Typ (in braun). Alle drei Elkos stammen von YongMing. Ein neues Bauteil ist der Optokoppler EL817. Ein Datenblatt dazu ist bei Fa. Reichelt zu finden:
https://www.reichelt.de/index.html?ACTION=7&LA=3&OPEN=0&INDEX=0&FILENAME=A500%2FEL817-EVL.pdf
Die Unterseite der Leiterplatte enthält nur ein IC – den ESP32:
Inbetriebnahme
Habe zunächst den Gedanken verfolgt, den Shelly, der ja keine Spannung 0 bis 10V liefert, sondern einen PWM-modulierten, potentialfreien Schalter besitzt, eigenständig und aktiv zu betreiben. Dazu steckt man ein Add-On "plus" auf, welches die erforderlichen 10V DC galvanisch getrennt bereitstellt:
In dieser Schaltungsanordnung liefert die Kombination eine Spannung an „PWM“ ab: Bei der Reglerstellung „Brightness 100%“ liegen 10V an; bei „Brightness 0%“ 0V. Die Logik stimmt also soweit…
Gespeist habe ich den Shelly für die Messungen mit 24V DC. Wie üblich, wird +24V an Klemme N angeschlossen; GND/Minus an Klemme L. Die Stromaufnahme bei 24V-Speisung beträgt rd. 50mA.
Wie sieht das Signal an den Anschlüssen „PWM“ aus?
Ein Rechtecksignal mit einem Tastverhältnis von 50% und einer Amplitude von knapp 10V. Leider ist die ansteigende Flanke recht „rund“. Das ist auch der Grund für die zu geringe Anzeige des (gemessenen) Tastverhältnisses von 48,1% (Angabe „Dty+:“). Auf die Ursache dieses Effektes kommen wir noch zu sprechen…
Der im Diagramm angegebene Wert “Mean: 4,75V“ ist der gemessene Mittelwert der Spannung, die sich aus dem PWM-Signal ergibt. Ein DMM mit „TrueRMS“ wird den gleichen Wert anzeigen!
Der Wert für „RMS“ (Effektivwert) ist mit 6,76V erheblich höher. Das ist kein Fehler, denn der Effektivwert eines symmetrischen Rechtecksignals berechnet sich nach der Formel:
Für den Mittelwert gilt diese Formel:
Legende:
Wir erwarten daher einen Effektivwert von 7,07V bei dem Tastverhältnis von 50%!
Oszillogramme anderer Tastverhältnisse folgen im nächsten Beitrag!