• Hallo zusammen,

    wir ziehen demnächst in eine neue Wohnung. Da sie nur gemietet ist kann ich natürlich nicht alles komplett umbauen und möchte das was ich mache möglichst auch später wieder mitnehmen können.

    Die Wohnung war mal eine Kanzlei und ist entsprechend überall mit Netzwerk und Steckdosen in unmassen ausgestattet. Nur das ihr einen Eindruck habt: 4 Zimmer wohnung mit 47 Sicherungen plus Herd und FI und natürlich nicht klar dokumentiert was für wo da ist.

    Allerdings ist auch spätestens an den Sicherungszuweisungen und Lichtschaltern zu erkennen das da mehrfach umgebaut wurde. Und genau da liegt jetzt mein Schmerz. Kaum einer der Lichtschalter macht das Licht an was man erwarten würde. Teilweise muss man durch die halbe Wohnung laufen, nur um alle Lampen in einem Raum anzuschalten. So sind zum Beispiel in einem 7 Meter Flur drei Lampen getrennten Schaltern alle 2-3 Meter. Und natürlich teils Einzel-, Teils Wechselschaltung. In zwei Räumen hab ich sogar zwei Schalter mit nur einem Lichtschalter und 5 Kabeln am Deckenanschluss. Warum auch immer, aber ich vermute einen Deckenventilator. Kurz: keine Sau versteht wie man wo welches Licht anschaltet.

    Ich würde gerne alle Lichtschalter irgendwie programmierbar machen, will aber die bestehenden Gira Schalter erhalten. So dass beispielsweise alle Lampen in dem besagten Flur zusammen an gehen, wenn ich auf einen drücke. Oder das der Lichtschalter außen am Bad das Licht im Bad anmacht und nicht ganz wo anders. Wenn ich dann noch zusätzlich im Ikea Style Funk Lichtschaltet an einem beliebigen Ort anbringen kann, umso besser.

    Unter den Decken in den Ecken aller Räume sind auch noch überall Lautsprecheranschlüsse. Die sind alle mit normalen Stromkabeln verdrahtet und sollten sich recht leicht zu Steckdosen ummodeln lassen, da sie alle neben Stromsteckdosen zusammenlaufen. Nice für LED Streifen oder Sonos Speaker.

    Das Gebäude ist von 2004 und alles recht modern. Schutzleiter sollten also kein Problem werden. Ich hab Erfahrung mit Stromverkabelung und bin Informatiker. Hab entsprechend auch gar kein Problem damit irgendwo nen Raspi hin zu packen. Bin aber neu im Smart Bereich.

    Jetzt zu meinen Fragen:

    1. Glaubt ihr das mit den Lichtschaltern ist mit Shelly grundsätzlich hinzubekommen? Ich will kein Licht mit Smartphone steuern müssen, da auch Gäste in der Lage sein sollen das zu bedienen.

    2. Könnte man mit Shelly auch Steckdosen steuerbar machen oder brutzelt mir da alles weg?

    3. Wir haben elektrische Rolläden. Falls wir mit Shelly gehen, kann man da einen 2 Kanal für benutzen und gibt es einen netten Sonnensensor? Ist Südseite und hat riesige Fenster.

    4. Wir haben so eine Fußbodenheizung mit den klassischen Drehrädchen an der Wand. Wenn man schon dabei ist: kann man die Smart bekommen?

    5. Bonus und komplett unnötig: Wenn ich es richtig verstehe kann ich das Zeug irgendwie mit ein wenig Open Source in Apple HomeKit einbinden, oder?


    Ich bin dankbar für euren Input bevor ich los ziehe, viel Geld ausgebe und von meiner Finanzministerin standrechtlich erschossen werde.

    Liebe Grüße

    Max

  • 1. Es kommt auf den vorhandenen Platz in den Schalterdosen an und welche Adern wo liegen. Wenn Platz und überall L+N dann kannst du grundsätzlich überall einen Shelly einbauen, der per WLAN einen Shelly in der Leuchte oder der letzten Dose mit Lampendraht schaltet. Bei Wechsel-/Kreuzschaltungen die passen, muss nicht hinter jeden Schalter ein Shelly. Bei einer Tasterschaltung laufen die Drähte eventuell in der Verteilung oder einer Verteilerdose zusammen.

    2. Ja, kann man.

    3. Shelly 2PM. Sonnensensor müsste mit übergeordnetem System nicht von Shelly sein.

    4. Aus Erfahrung - Finger weg. Wenn die gut eingestellt ist, dann verschlimmerst du es nur. Die ist so träge, dass eine smarte Regelung keinen Sinn macht. Ist Dir kalt und du stellst die hoch, dann wird es vielleicht 6-12 Stunden später wärmer. Besser ist diese gleichmäßig laufen zu lassen.

    5. Soll gehen. Unter Home Assistant könnte man Node Red laufen lassen, auch ioBroker soll gut sein. Ich bevorzuge dafür eine VM auf einer Synology, die dann Snapshots anlegt, falls man mal etwas abschießen sollte.

    WLAN sollte überall hervorragend sein, damit es möglichst wenig Latenzen gibt.

  • Max Beckenbach

    Zu 1.

    Jeder Shelly ab der zweiten Generation kann flexibel konfiguriert werden, was zunächst alles ermöglichen dürfte, was du möchtest. Somit kannst du einfach hinter jeden Schalter/Taster einen solchen Shelly hängen, solange dort L und N verfügbar sind. Es ist halt zwingend WLAN erforderlich. Ob du dann zusätzlich an jeder Lichtquelle noch einen Shelly als Schaltaktor brauchst, hängt von den vorliegenden Leitungen ab.

    Beispiel:

    Die Lichtquelle wird per Shelly Plus 1(PM) am Lampenschluss geschaltet, d.h. die Lampe wird nicht mehr per Schalter unmittelbar sondern ausschließlich per Shelly geschaltet. Dann braucht jeder Schalter/Taster, der diese Lichtquelle schalten können soll, einen Shelly als Sensor und Nachrichtensender. Der Sensor-Shelly braucht selbstverständlich kein Relais, weil er selbst nicht schaltet.

    In einer solchen Zusammenstellung kannst du, wann immer du willst, die Zuordnungen Schalter -> Lichtquelle ändern.

    zu 2.

    Prinzipiell ist das möglich, aber nicht immer empfehlenswert. Die Schalt-Shelly werden zwar zumeist mit bis zu 16A angegeben, aber ca. max. die Hälfte (8A) ist als empfehlenswert anzunehmen. Alternativ kannst du dafür einen Shelly Plus Plug S als intelligenten Zwischenstecker nutzen. Dieser trägt zwar auf, du kannst ihn dann aber jederzeit entfernen, wenn du einen Verbraucher mit hoher Leistung einstecken willst.

    zu 3.

    Das gelingt sehr gut mit jeweils einem Shelly Plus 2PM je Rollladen, ggf. mit einem Plus AddOn zum anschließen und auswerten eines Lichtsensors.
    Einschränkung: Wenn die vorhandene Steuerelektrik per Funk gesteuert wird, kann es schwierig werden.

    zu 4.

    Ich bekäme das hin. Aber nicht die "Rädchen" selbst sondern die Steuerung der Ventile, ggf. nach Austausch der Ventilantriebe - ist vermutlich nicht erforderlich.

    zu 5.

    Keine Ahnung. Ich verwende einen Raspberry Pi mit Mosquitto, Node-RED, Influx, Grafana und bekam bisher damit noch alles hin, was ich wollte.

    Btw, ab der zweiten Shelly Generation können die meisten Geräte per Skript noch anwendungsgerechter programmiert werden.

    An Cloud-/Szenen-Benutzer (insbesondere für Regelungen): Was erwartest du, wenn Internet oder Cloud sabotiert werden? Nicht nur dafür meine kleine Skripteinführung  8)

    Die einzig existierende Konstante ist der Wandel. Oft liegt die größte Schwierigkeit darin, das Anliegen des Klienten zu verstehen.

    Einmal editiert, zuletzt von eiche (21. April 2024 um 10:02)

  • 1. Warum erst ab der 2ten Generation? Die können zwar Scripte, was Gen1 nicht kann, aber ansonsten kann Gen1 auch DDD (Webhooks senden und empfangen), MQTT und CoIoT.

    2. Nimmt man einen Shelly ohne PM (Energiemessung), dann wird der nicht so heiß. Das die Relais der Plugs besser als z.B. in einem Shelly 1 sind, wage ich zu bezweifeln. Aber der Austausch und die Mitnahme in eine andere Wohnung ist wesentlich einfacher. Zudem kann man die flexibler einsetzen.

  • Schubbie

    Beides habe ich nicht behauptet. Sorry, dass ich mal wieder die Möglichkeiten von Skripten erwähnte - ganz am Ende und btw. ;)

    und bin Informatiker

    Bereits deshalb sollte die Erwähnung von Skripten angemessen sein.

    An Cloud-/Szenen-Benutzer (insbesondere für Regelungen): Was erwartest du, wenn Internet oder Cloud sabotiert werden? Nicht nur dafür meine kleine Skripteinführung  8)

    Die einzig existierende Konstante ist der Wandel. Oft liegt die größte Schwierigkeit darin, das Anliegen des Klienten zu verstehen.

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