Bilanz nach 1 Jahr Hybridheizung

  • Nach einem Jahr Erfahrung mit dem hybriden Heizungskonzept kann ich nun Bilanz ziehen.

    Vielleicht helfen die Informationen Interessierten zur Entscheidungsfindung oder Optimierung der eigenen Anlage.
    Ich habe im Forum Teil-Projekte vorgestellt, welche hier eingesetzt werden. (Links am Ende des Beitrags)

    Rahmenbedingungen

    * Gebäude Baujahr 1993
    * ca. 160 qm Wohnfläche
    * Heizlast 9.9 KW
    * Normaussentemperatur -13 Grad
    * Atmosphärischer Gas-Kessel (1993) 15KW für Heizung + Warmwasser
    * Heizkörper
    * 160l Warmwasser-Speicher

    Altes System

    image-1.png

    Abb.1

    Der Gaskessel als einziger Wärmeerzeuger sorgt für Heizungswärme und Warmwasserbereitung.
    Die PV-Anlage wird in Volleinspeisung betrieben und steht mit dem Heizsystem in keiner Beziehung.

    Neues System

    image-2.png

    Abb. 2

    Die PV-Anlage wurde auf Überschuss-Einspeisung umgebaut.
    Mit der Infrarot-Heizung kommt eine neuer Wärme-Erzeuger für die Raumwärme ins Spiel.
    Der Heizstab sorgt nun vornehmlich für die Warmwasserbereitung.

    Im hybriden Regler stecken viele tasmotisierte Shellies und eine Menge Skripte.

    Vergleich Gas-Verbrauch

    image.png

    Abb. 3

    59% konnte an Gas konnten durch das hybriden Konzept eingespart werden.

    Zusätzlicher Strombedarf = Heizstrom

    image-3.png

    Abb. 4

    Dieser setzt sich aus den Komponenten Eigenverbrauch über die PV_Anlage + zusätzlicher Bezugsstrom zusammen. Die Höhe des Eigenverbrauchs war für mich eine Überraschung.

    Der hybride Regler konnte mit Hilfe des Heizstromes fossile Energie einsparen.

    image-4.png

    Abb. 5

    Bezahlt werden muss beim Vesorger lediglich der Bezugsstrom.

    image-7.png

    Abb 6.

    Setzt man ähnlich wie bei den Wärmepumpen die eingesetzte elektrische Energie in Relation zur (hier eingesparten) Wärmemenge ergibt etwa der Wert von 8.


    Zusammenfassung

    Das Einsparung an fossiler Energie ist mit 59% enorm angesichts der relativ geringen Maßnahmen.

    Mehr als die Hälfte des zusätzlichen Heizstroms wird von der PV-Anlage geliefert, damit ist die nötige elektrische Bezugs-Energie eher gering.

    Das vorgestellte hybride Konzept stellt eine reale Alternative zu einem üblichen hybriden Konzepten aus fossilem Brenner und Wärmepumpe dar.


    Links zu Teil-Projekten

    Priamos
    12. September 2023 um 22:02
    Priamos
    13. November 2023 um 19:58
    Priamos
    1. August 2023 um 09:32

    Einmal editiert, zuletzt von Priamos (13. August 2024 um 21:37)

  • Schönes Projekt und gut für die Umwelt!

    Erzähl das ja nicht im PV Forum da die sonst wieder eine Krise bekommen

    Nicht nur dort habe ich mir schon eine blutige Nase geholt.
    Ich setzte mich gerne technisch mit Argumenten auseinander und finde es sehr schade, wenn man nicht mehr konstruktiv diskutieren kann.
    Das funktioniert in diesem Forum doch sehr gut.
    Johann

    Einmal editiert, zuletzt von Priamos (11. August 2024 um 11:09)

  • Hallo Johann,

    Da hast Du Dir sehr viel Arbeit gemacht und viel Energie und Zeit und Geld in Dein Projekt investiert. Das Ergebnis lässt sich sehen und evtl. motiviert dies auch andere, sich einer solchen Thematik anzunehmen. Wobei, dass ist nichts für technische Laien. Man benötigt schon eine technische Grundausbildung.

    Schön auch, dass du dein Projekt der öffentlichen Kritik stellst.

    Ein paar Dinge sind mir aufgefallen (mein Senf dazu):

    Bitte notiere immer die Einheiten bei Zahlen. Selbst Eier kauft man am „Stück“ 😜


    Dann:

    Zitat

    * Gebäude Baujahr 1993
    * ca. 160 qm Wohnfläche
    * Heizlast 9.9 KW

    Baujahr 1993 ist die dritte Wärmeschutzverordnung. Du hast ein freistehendes Einfamilienhaus? Ein Ansatzpunkt wäre die Reduzierung der Heizlast, durch weitere Isolationsmassnahmen.

    Dann die reine Betrachtung der Energieeinsparung ist zwar im Sinne der CO2 Einsparung, letztendlich ist es aber auch immer einer Wirtschaftlichkeitsfrage. Wenn du Deine Grafiken in Euro umskalieren würdest (zb Gas 15 Ct/kwh und Strom 35ct/kwh), sieht die Sache nicht mehr so rosig aus. Ja, du wirst besser dastehen als vor dem Umbau. Vergessen darfst du auch die Anschaffungskosten nicht.

    Dann: die 30 Jahre Nutzungsdauer (Atmosphärischer Gas-Kessel (1993)) nach EnEv / GEG sind ja abgelaufen. Was sagt dein Schornsteinfeger dazu? Eigentlich müsste der dir ja langsam den Weiterbetrieb der Heizung untersagen. Was kommt dann danach? Doch ne Wärmepumpe? Was anderes lässt das GEG ja fast schon nicht mehr zu.

    Dann: Du schreibst „Heizkörper“. Meinst damit die Röhren- Radiatoren? Wenn ja, dann lass Dir von deinem Heizungsbauer keine neuen Heizkörper aufschwatzen. Die klassischen Röhrenheizkörper, auch mit der alten Auslegung von 1993 und der Heizlast von 9,9 kW, Reichen vollkommen für dein Gebäude aus. Dieser Typ liegt energetisch zwischen denen des Typ 22 und Typ 33. Ein Austausch ist wirtschaftlich nicht vertretbar. Nur Heizkörper des Typ 11 (Flachheizkörper) sollten ausgetauscht werden.

    Trotz meiner ganzen Kritik: mache weiter so, gehen den Weg weiter.

    Immerhin und dan darf man echt nicht unterschätzen: es mach sau viel Spaß!!!

    Jürgen

  • Dieses Thema enthält 9 weitere Beiträge, die nur für registrierte Benutzer sichtbar sind, bitte registrieren Sie sich oder melden Sie sich an um diese lesen zu können.