Hallo zusammen,
ich habe seit kurzem einen Shelly Dimmer 2 und bin auch soweit sehr zufrieden damit.
Ich betreibe diesen Dimmer an einer speziellen Deckenfluter LED (17.5W) von Philips im Phasenabschnittsmodus (trailing edge) in einem Shelly Button Gehäuse direkt am Deckenfluter.
Folgende Anfangsbedingungen liegen vor: aktuellste FW von November (20201124-092706/v1.9.0), keine Kalibrierung eingestellt, Trailing Edge Modus, Minimum Brightness auf Null und kein Warm Up Puls eingestellt. Die Philips LED Lampe hat eine spezielle "deep dimming" Funktion; sprich unter normalen Umständen beginnt diese erst ab der 20% Einstellung zu leuchten, lässt sich aber dann weiter runter dimmen bis auf 7%.
Daraus habe ich folgende Parameter abgeleitet: Minimum Brightness = 7%; Warm Up Puls = 21% für 25ms
=> Das ganze funktioniert dann super, sprich wenn ich jetzt z.B. direkt auf 8% einstelle und anschalte wird der Warm Up Puls gesendet und dann auf 8% geregelt; dadurch ist es mir möglich diese LED auch unterhalb der 20% Marke zu betreiben, was deutlich mehr Dynamik im Dimmintervall erlaubt.
Problem: Der Warm Up Puls wird nur zwischen 1-10% gesendet; für alle Dimmwerte >10% ist der Puls wieder deaktiviert. Das führt dann dazu, dass zwischen 11-19% die Lampe nicht mehr anschaltet, weil der Puls fehlt. Für Dimmwerte kleiner 10% wird wieder der Puls erzeugt und die Lampe lässt sich auch für diesen niedrigen Dimmwert betreiben; für Werte >=20% ist sowieso kein Warm Up Puls mehr notwendig und die Lampe läuft auch in diesem Bereich ohne Probleme.
Hier fehlt meiner Meinung nach noch der Parameter bis zu welchem Dimmwert der Warm Up Puls verwendet werden soll. Man kann zwar die Charakteristik des Warm Up Pulses (Dauer und Intensität) im Webinterface sauber einstellen, doch leider scheint der Bereich, in dem dieser Puls zur Anwendung kommt zwischen 1-10% beschränkt und somit fest in die Firmware programmiert worden zu sein. Dies lässt sich auch schon aus der Beschreibung im Webinterface vermuten: "Some light bulbs need more energy to wake up when the brightness is below 10%. You can create brightness and time that will create an initial impulse."
Leider ist das Ganze mit dem Warm Up Puls auf Grund dessen nicht mehr ganz so optimal. Schaltet man z.B. die Lampe bei einem Dimmwert von z.B. 15% ab, lässt sich diese nicht mehr so direkt mehr anschalten, erst wenn man wieder mühsam unter 10% bzw. über 20% einstellt und erneut anschaltet.
Ich denke, es wird vermutlich noch ein wenig dauern, bis dies in der aktuellen FW gefixt bzw. erweitert werden kann. Gibt es ev. eine Möglichkeit, dass man diesen Parameter per HexEditior direkt in der Firmware manipulieren kann? ich bräuchte ja im Prinzip nur diese fix-gecodeten 10% auf meine angepassten 21% umzuändern und das Problem wäre erstmal gelöst. Hat jemand eine Idee dazu oder kennt diesbezüglich andere workarounds?
Darüber hinaus ist mir aufgefallen, dass die Einstellungen des Warm Up Pulses leider bei der Kalibrierung, respektive der damit verbunden Erstellung einer halbwegs über den 100%-Bereich linearen realen Dimmkurve keine Berücksichtigung findet.
Die Kalibrierung startet ja erstmal bei 100%. Dann leuchtet die Lampe einen Moment und es wird die Leistungsaufnahme dazu ermittelt. Danach schaltet die Lampe runter auf 1% und fährt langsam nach oben; dazu werden jeweils die Leistungswerte aufgezeichnet. Leuchtet die Lampe nicht, so wird folglich auch kein Leistungswert dazu aufgezeichnet. Leider schaltet bei mir in diesem Fall die Lampe auch erst wieder bei ca. 20% Dimmwert ein (zum einen aus der Einschalthelligkeit als auch der Fortschrittskala der Kalibrierung geschlossen).
Nach der Kalibrierung ist quasi der neue 0%-Wert der Dimmkurve der erste Wert, wo die Lampe Leistung aufgenommen und geleuchtet hat, sprich der alte 20%-Wert ohne Kalibrierung. Zwar ist jetzt der Dimmbereich durch die neu hinterlegte Dimmkurve super linear, sprich bei 50% bekomme ich ca. 8-9W Leistung angezeigt, bei 25% ca. 4W und bei 100% die 16-17Watt. Das passt also alles. So wie es sein soll. Mit dem Einzigen Nachteil, dass der 1%-Wert halt eben jetzt bei den alten 20% festgesetzt ist und es somit nicht mehr möglich ist, die Lampe im deep dimming betrieb unter diese Schwelle zu fahren bzw. mit den Warmhaltepulsen zu arbeiten. Sprich die Kombination Warm-Halte Pulse samt Dimmkurve/Kalibrierung macht dann keinen Sinn mehr und ist folglich inkonsistent.
Was hier fehlt ist die Berücksichtigung der Warm Up Puls Einstellung während der Dimmer von unten nach oben fährt; oder besser, was sogar einfach zu implementieren wäre, dass die Dimmkalibrierung wahlweise von unten-nach-oben (so wie zur Zeit) oder eben, wenn man später Warm Up Pulse einsetzen möchte, von oben-nach-unten durchlaufen wird und dann die Leistungsaufnahme linear auf die 100% verteilt werden können.
Im Prinzip nutze ich zur Zeit deswegen keine Kalibrierung/Dimmkurve. Das hat zwar zur Folge, dass ich ganze Intervalle, z.B. zwischen 65-100% habe in denen sich die Lampenhelligkeit nicht mehr verändert. Aber damit kann man notfalls Leben. Das mit der korrekten Implementierung der Warm Up Pulse für das deep dimming hat deutlich höhere Priorität.
Ev. hat ja jemand von euch noch ein paar Tips oder Ideen, wie man eines oder vielleicht beide Probleme von oben lösen könnte, oder wie man ev. einen Shelly Entwickler mit Bezug auf die nächste FW-Version dazu motivieren könnte, daran Änderungen vorzunehmen.
Wäre echt dankbar, wenn wir diese(s) Problem(e) lösen könnten.
Vielen Dank und beste Grüße,
Oliver