Puh KNX hatte ich auch Anfangs auf dem Schirm. Aber der Planungsaufwand, die Kosten und die Programmierung haben mich dann doch etwas abgehalten.
Shelly kostet mich unter 1000€ und dann kann ich alle Schalter und Rolladen smart bedienen. Außerdem für 10-15€ jede Steckdose nachrüsten.
Das wäre bei KNX doch wesentlich teuerer auch schon alleine wegen der Busleitung oder nicht?
Auch müsste die Busleitung überall liegen, damit man auch später die Steckdosen z.B. nachrüsten kann?
Stromverbrauch ist jetzt laut Datenblatt von Shelly nicht so dramatisch. Unter 1Watt je Shelly 4Pro. Macht bei 10 Stück 10Watt. Am Tag/Nacht 240 W/h und im Jahr 87,6kWh. Bei einem Strompreis von 0,30€/kWh wären das keine 30€ im Jahr. Wenn ich mich nicht verrechnet habe ?.
Klar ist das nicht nichts aber ob der Mehraufwand für KNX sich da lohnt?
Vor allem will ich auch nur ganz einfache Sachen machen und mit Alexa arbeiten. Ein übergeordnetes System ist auch nicht angedacht.
Ich persönlich habe kein Problem mit WiFi weshalb ich eher dem Nachteil beim Bussystem sehe, dass man vorher genau wissen muss wo was hin kommt und geschaltet werden soll. Bei Shelly bin ich da total flexibel.
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Vorab, ich habe bisher auch keinerlei Erfahrungen mit KNX, mich nur mal ein bisschen eingelesen, da bei mir bei der Sanierung / Neubau die Frage aufkommen wird.
Ein KNX-Schaltaktor kostet grob ab 18€, abhängig vom Hersteller und der Ausführung (ein 1-fach Aktor ist auf die Ausgänge gerechnet idR teurer als ein 20 fach Aktor), ein Rollladenaktor so ab 28€. Vergleiche das mit einem Shelly 1 oder 2.5, die Shellys sind sicher etwas günstiger. Bei KNX kommt die Software dazu, die kostet dich mind. 600€, wenn du nicht selbst programmierst, brauchst du die Lizenz zwar nicht, aber dafür den Elektriker und der wird allein dafür sicher noch deutlich mehr verlangen.
Die Schalter sind mMn halbwegs vergleichbar, bei KNX hast du ein Bedienfeld je Raum, klassisch oder mit Shellys hast du viele Schalter. Kommt in etwa aufs gleiche raus (im Geldbeutel), wobei man bei KNX viel herumspielen kann und auch schweineteure Displays etc nehmen könnte.
Wenn der 4Pro wirklich unter 1 Watt brauchen wird, wäre das natürlich sehr ordentlich!
Die Installation ist vom Aufwand in etwa vergleichbar. Die Bus-Leitung muss nur dahin, wo Aktoren oder Bedienelemente sitzen sollen. Die kann als Ringleitung verlegt werden, also relativ einfach, da man nicht von jedem Raum in den Verteiler muss. Die Steckdosen sind genauso wie beim Shelly 4 Pro angeschlossen, in beiden Fällen würde ich den Aktor im Verteiler lassen. Mein Tipp wäre die Steckdosen mit einem mehradrigen Kabel anzuschließen. Dann kannst du die Steckdosen getrennt schalten, ggf. auch später erst den Aktor nachrüsten, wenn der Bedarf entsteht.
Also ja, ich gehe stark davon aus, dass KNX teurer ist, ich glaube aber mittlerweile, dass man nicht so viel mehr dafür ausgeben muss, wie ich anfangs dachte. In Relation zu den gesamten Baukosten sowieso kaum noch relevant. Dafür entsteht aber auch ein Wert, der beim Weiterverkauf vorhanden ist, Shellys sind da sicher nichts wert. Außerdem funktioniert das System in 30 Jahren auch noch. Bei Shellys musst du dich fragen, ob zum Beispiel nicht irgendwann ein WLAN bei dir vorhanden ist, dass die Shellys nicht mehr unterstützen. Die Cloud würde ich sowieso ungern nutzen, da ich sowas nicht in der Cloud haben will, aber auch, da du dann darauf bauen musst, dass die in einigen Jahren noch existiert.
So viel dazu. Da ich schon mal einen Thread zu dem Thema hatte, klingt es langsam so als wäre ich KNX Verkäufer. Dabei habe ich damit bisher null zu tun und setze bisher gerne Shellys bei mir in der Wohnung ein
Ach ja, bei KNX würde ich aber nie diese riesigen Tastenfelder wählen, die viele nutzen. Erst kürzlich bei Bekannten gesehen. Die wussten nicht einmal selbst, welche Taste was steuert. "Smart Home" und so... War aber ein interessanter Besuch, denn der Hausherr mag das Zeug eigentlich alles gar nicht und hätte viel lieber eine klassische Installation. Also bei allem Gerede von Shelly, KNX und Co, vielleicht sollten wir uns manchmal fragen, ob die ganz klassische Installation nicht oft genauso gut funktioniert. Für mich ist im Idealfall alles komplett automatisiert - aber ich scheitere bisher schon am Schlafzimmerlicht, dass dazu erkennen müsste, wann ich schlafe und wann ich Licht brauche.
Nebenbei, mir fällt gerade auf, dass ich damals in meiner Gegenüberstellung die ganz klassische Installation gar nicht berücksichtigt habe - so eine Busch Jäger Rollladensteuerung, wie ich sie bisher in einigen Zimmern hatte, liegt bei um die 100€. Da liegen dann sowohl Shelly als auch KNX eigentlich ziemlich gut im Rennen. Und die muss händisch auf Sommerzeit umgestellt werden und kann sich nicht nach der Sonne richten.